Phuket - Thais haben eine Vorliebe für Rekorde und die gestrigen Demonstrationen landesweit werden wohl als die größten Straßenproteste der Welt am Internationalen Anti-Korruptions-Tag 2013 eingehen.
Ob am
Ende dieses bemerkenswerten Tages Thailands pulsierende Wunden geheilt wurden,
kann immer noch bezweifelt werden.
Auf Phuket marschierten Menschen mit wehenden Flaggen und
Trillerpfeifen durch die
Provinzhauptstadt,
manche redeten von 50.000, die
ein Ende des
Thaksin-Regimes forderten.
Das
ist der Wunsch von
Thailands Süden,
der Region,
wo Premierministerin Yingluck Shinawatra und
ihr im Exil lebender Bruder Thaksin nie sehr beliebt waren.
In
Udon Thani,
dem Isaan weit im Norden,
sieht das Bild allerdings anders aus.
Fünfzig Demonstranten waren gezwungen,
Zuflucht in
einem Gebäude der Post
zu suchen,
nachdem sie von 200
bis 300
mit Stöcken bewaffneten Rothemden angegriffen wurden.
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Malträtierter Rohingya
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Wer auch immer nach diesem Tag den Sieg behauptet, es bleibt dennoch viel aufzuarbeiten
Korruption ist in Thailand
seit Generationen akzeptiert worden.
Aber ein positives
Ergebnis ab heute,
könnte einen weit geringeren Ansatz hinsichtlich zur Bestechung bringen.
Es ist unvorstellbar,
auch wenn es Yingluck Shinawatra gelingt, an
der Macht zu bleiben,
dass Sünden aus der Vergangenheit sich in
Zukunft fortsetzen.
Laut ihren Gegnern gab
es keine Regierung in
Thailands Geschichte, die so
gierig und
kontrollierend war.
Sicherlich gibt es große „Geldspenden“, die von
Provinzgouverneuren oder Top-Polizisten und
Staatsanwälten bezahlt wurden, um
unter dem Thaksin-Regime auf ihre Posten gesetzt zu werden. „Die
Exzesse der Shinawatras haben Thailand
zu einem Familiengeschäft gemacht“,
sagte Protestführer Suthep Thaugsuban. Und
als ehemaliger Stellvertreter des
Premierministers wisse er, von was
er rede.
Wie Phuketwan und Reuters
zu Beginn dieses Monats aufdeckten, hat Thailand
jetzt ein neues Tief an
Korruption erreicht, in
dem sie den
Menschenhandel von
Rohingya-Boatpeople in
einem noch nie bekannten Ausmaß offenlegten (
WOCHENBLITZ berichtete).
Viele erinnern sich noch an den
Anti-Drogen-Kreuzzug von
der Thaksin-Regierung, die
zum Tod von
Tausenden durch die
Hände von
Mördern und
Drogen-Baronen führte.
Phuketwan wurde erzählt,
dass viele Drogenhändler jetzt den Handel
mit Menschen vorziehen,
weil es lukrativer und
weitaus ungefährlicher sei. Die Finger
im Menschenhandel zeigen in
Richtung der Beamten von
Yinglucks Regierung.
Wenn sich der aufgewirbelte Staub von
Tausenden Anti-Regierungs-Demonstration wieder legt, hat
sie und
ihre Regierung -
oder vielleicht Ex-Regierung -
viele Fragen zu beantworten.