Sonntag, 23. Juni 2013

Familien aus Singapur fliehen vor Waldbränden


Phuket - Singapurer sind vor dem gesundheitsschädlichen Dunst, welcher den Stadtstaat einhüllt, nach Phuket geflüchtet, wo die derzeitigen Monsunwinde die Luft klar halten. Manager von Hotelketten und Ressorts berichten, dass viele Familien aus Singapur in den letzten Tagen Zimmer gebucht hätten. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass der Smog endlich aus der Stadt abzieht.
Flüge von Singapur nach Phuket waren ungewöhnlich überfüllt und einige haben das Wochenende genutzt und sind nach Krabi gefahren. Es wird allerdings vermutet, dass Touristen, die zunächst nach Singapur reisen wollten, ihr Ziel kurzfristig geändert haben.
Die unerwünschte Luftverschmutzung, verursacht von riesigen Waldbränden im Nachbarland Indonesien, ist auf ein Rekordniveau angestiegen und hat die bilateralen Spannungen zwischen den Ländern verschärft.
Ein indonesischer Minister meinte, dass in Singapur ansässige Unternehmen für die Brände verantwortlich seien. Fakt ist aber, dass der entstandene Smog in Singapur zu gesundheitlichen Problemen bei der Bevölkerung führte.
Eine Mutter von zwei Kindern aus England erklärte gegenüber Reportern, dass es sogar mit einer Schutzmaske schwer sei zu Atmen. Viele ihrer Freunde planen, das Land zu verlassen. Sie selber wird heute nach Hong Kong fliegen. Ein weiterer Ausländer meinte, es sei als ob man an einem Lagerfeuer sitze.
Auf der Schadstoff-Mess-Station wurde am Freitag gegen Mittag ein Wert von 401 gemessen. Das ist der höchste Wert, den Singapur in seiner Geschichte erlebte. Auch Malaysia blieb nicht verschont. Schulen mussten geschlossen werden und die Tourismusbranche leide unter dem beißenden Geruch. Ärzte in allen drei Ländern melden eine starke Zunahme von Atemwegserkrankungen.
Der Smog hängt nun schon seit einer Woche über Singapur und die Prognosen einer Besserung sehen eher schlecht aus, sagen Experten. Dies ist aber ein alljährlich wiederkehrendes Problem. Die Brände werden von Menschen gelegt, um Flächen für die Landwirtschaft auf die kommende Ernte vorzubereiten. Allerdings scheint die Krise in diesem Jahr schlimmer als je zuvor zu sein.
Indonesien erwägt unterdessen, Untersuchungen gegen die acht landwirtschaftlichen Betriebe des Landes einzuleiten und versucht die Brände einzudämmen.

Text u. Bilder: Wochen Blitz...

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